Management SummaryEin edler Blackberry der 88xx Serie - für das Blackberry Push-E-Mail bringt der 8820 solide Ausdauer, genügend Leistung mit EDGE und ist wegweisend durch GPS. Dank Wifi kann man - Unterstützung durch Provider notwendig - den Blackberrydienst auch über die Wifi-Verbindung nutzen, oder in wenigen Ländern (USA T-Mobile @home, Frankreich Orange Unik) gar dank UMA (Unlicensed Mobile Access) die GSM-Verbindung über Wifi beim Mobilfunkanbieter terminieren. Was der 8820 nicht hat: Kamera und UMTS.
Blackberry mit GPS und WifiÜber den bandbreitenschonenden, bewährten Push-E-Mail Dienst von Blackberry muss man nicht mehr viel schreiben - er ist schlicht der Standard für effizientes und sicheres Push-E-Mail. Dank Aufbereitung der Attachments durch den Serverdienst kommen auch Bilder und Dokumente auf Wunsch anzeigeoptimiert und mit kleiner Dateigrösse auf das 8820 durch. Nachteile sind allenfalls, dass heute mit UMTS/HSDPA immer mehr mobile Bandbreite zur Verfügung steht, und die Einschränkungen der E-Mail Aufbereitung durch Blackberry (keine HTML-E-Mails, nicht alle Attachments werden konvertiert) nicht mehr wirklich notwendig sind. Handkerum ist es ebendiese Einschränkung auf GPRS/EDGE und kleine Datenmengen das für lange Batterielaufzeit und stabile Verbindung sorgt, Unterbrüche wegen Netzwechsel GSM zu UMTS gibt es nicht.
Achtung Wifi - die WLAN-Schnittstelle ist zwar praktisch, in unseren Tests ohne Coverage von Orange wurden die Mails im Empfangsbereich bekannter Access Points einfach munter weiter gepusht - mit Ausdauer des Akkus war dann aber schneller Schluss als nur mit GSM. Die verschiedenen Schnittstellen - GSM, Bluetooth und Wifi - lassen sich übrigens bequem einzeln aktivieren/deaktivieren, um optimal Energie zu sparen. Nebst E-Mail kann auch der integrierte Webbrowser über WLAN Internetseiten abrufen. Da der Blackberrybrowser jedoch keine Rakete ist, bemerkt man das höhere Tempo von WLAN allenfalls nur an der tieferen Datentransfermenge per GPRS oder aber beim Download von Programmen per WLAN direkt auf den Blackberry. Wifi könnte noch mehr, nur leider steht hierzulande kein Anbieter bereit, der win in Frankreich (Orange Unik) oder den USA (T-Mobile @home) das Routing der GSM-Verbindung über Wifi per IP direkt zum Provider erlaubt - sogenannter unlicensed mobile access (UMA). Diese Technik hätte es in sich und soll gemäss Testberichten durchaus gut funktionieren - mit dem Blackberry 8820 wäre man auf jedenfall innovativ dafür gerüstet.
GPSAls Novum für Blackberry Endgeräte kann das Modell 8820 nicht nur mit Multimediadaten umgehen, sondern auch den Weg weisen und hat einen GPS-Empfänger integriert. Das GPS funktioniert sehr gut - die Empfindlichkeit des Empfängers ist ausgezeichnet, an Orten in Fensternähe wo z.B. mit einem Nokia E90 nichts mehr geht hat der 8820 noch Empfang. Die Kartendaten lädt der 8820 über GPRS/EDGE nach. Es lohnt sich, ein möglichst grosses Datentransferpacket für den Blackberry zu haben, auch wenn die Datenmenge für die Kartenausschnitte bescheiden sind.
Eindrücklich ist die Blackberry Maps genannte Applikation durch ihre kleinen, aber feinen Funktionen. So kann die lokale Suche kann das Leben viel einfacher machen: Startet man mit der Menutaste eine lokale Suche nach z.B. Restaurants, zeigt der Blackberry die Lage nicht nur an, sondern man kann mit der aufklappenden Infobox gleich noch die damit verbundenen Telefonnummern ansehen - und im Gegensatz zu z.B. Nokia Maps auch gleich mit einem Klick anrufen. Sehr speditiv, sehr praktisch.
Fehlende Kamera - Multimedia?Die Zielgruppe der 8820 Nutzer ist klar: Business. Das edle Schwarz und die doch imposanten Abmessungen machen den Blackberry zu einem Hingucker, den man mit "wichtige Businessperson" assoziiert. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Kamera. Abgesehen von der Kamera braucht sich der 8820 aber vor Bild-, Ton- und Filmdaten nicht zu verstecken, ein Multimediaplayer ist er alleweil.
Blackberry Internet Service (BIS)Ich konnte den 8820 auf dem Netz von Orange testen. Zur Nutzung von Blackberry Push E-Mail stellt Orange den Dienst "Orange Blackberry Internet Service" für 10.- CHF pro Monat zur Verfügung. Per Webinterface kann man bis zu 10 externe (auch Exchange!) E-Mail Konti einrichten, die der Blackberrydienst regelmässig besucht und die E-Mails auf das Endgerät streamt. Was dabei nicht geht: Kalender, Kontakte, Notizen. Die bleiben nur lokal auf dem Gerät oder müssen mit dem Blackberry Windows Hilfsprogramm von lokal synchronisiert werden, für Mac steht mit PocketMac eine kostenlose Software bei Blackberry nur für Blackberry bereit.
Im Gegensatz zum Mitbewerber Swisscom kostet der Orange Internet Service eine monatliche Grundgebühr, dafür können jedoch für 5.- CHF pro Monat 2MB Datenverkehr dazu gekauft werden, und mit weiteren Optima Internet oder DataFlat/Internet Everywhere bis hin zu fast unbeschränkten Datenpacketen gebucht werden, die nicht nur für Blackberrydienst, sondern auch für normalen Internettraffic (Drittprogramme, oder Nutzung des 8820 als EDGE-Modem für Notebook) anfallen können. Achtung bei der Nutzung im Ausland, 15.-/MB, für 50.- liessen sich deren 10MB (was weit reichen sollte) abonnieren.
FazitBlackberry 8820: Solides Business-Gerät, fast ein Spürchen zu breit, sonst jedoch einwandfrei. Gute Empflindlichkeit bei GPS, Möglichkeit als EDGE-Modem zu benutzen und solide Tastatur zur schnelleren Texteingabe. Wer weniger auf den schwarz glänzenden Business-Look wert legt, der sollte den "kleinen Bruder" Nokia 8310 (2MP Kamera, GPS, sehr gute Tastatur. Wem die fehlenden Kamera fehlt sollte sich diese Review anlesen.
Links
Bildstrecke und Unboxing Blackberry 8820
