Mit der kürzlich beschlossenen Einführung neuer Endungen wird das System der Internet-Adressen komplizierter. Voraussichtlich im nächsten Sommer werden neben die bekannten Internet-Adressen mit Endungen wie «.com», «.net» oder «.org» neue treten, die auf «.aero», «.biz», «.coop», «.info», «.museum», «.name» und «.pro» lauten. Es ist dies die erste grössere Revision des Internet Domain Name System (DNS)seit Beginn der achtziger Jahre. Das Adresssystem des Internets ist zweischichtig: Den Zahlencodes (IP Nummern) sind für den Menschen leicht zu merkende alphanumerische Zeichenketten beigeordnet. Die Hauptfunktion des DNS besteht darin, zwischen Ziffernfolgen und Zeichenketten zu vermitteln. Bisher war es möglich, die Internetadresse einer Firma auf Grund ihres Firmennamens zu erraten; mit der steigenden Zahl der in Frage kommenden Endungen wird ein solches Vorgehen immer seltener auf Anhieb zur gesuchten Website führen. Das könnte den Übergang zu einem mehrschichtigen Adresssystem beschleunigen: Über der Ebene der Ziffern und derjenigen der alphanumerischen Zeichen könnte eine weitere entstehen, die Übernamen enthält, die je nach Kontext auf verschiedene IP-Adressen verweisen. Der Rohbau für die dritte Ebene wurde bereits erstellt. Die «Common Names» des CNRP unterscheiden sich von IP-Adressen oder Domain-Namen dadurch, dass sie nicht dauerhaft und nicht einmalig sein müssen und dass sie beliebig strukturiert sein können. Anders als beim DNS soll es bei CNRP keinen zentral verwalteten Verzeichnisdienst geben, der zwischen Übernamen und den Domain-Namen bzw. den IP-Adressen eine eindeutige Beziehung herstellt. Indem sich der Nutzer für einen bestimmten CNRP-Verzeichnisdienst entscheidet, kann der Anwender steuern, welche Domain-Namen er angezeigt erhält. Quelle: Neue Zürcher Zeitung, Ressort Medien und Informatik, 1. Dezember 2000, Nr.281, Seite 87.