Die Volksrepublik China strebt die Einführung eines eigenen Internet-Protokolls in ihren öffentlichen Netzen an. Das IPv9 beruht auf einem zehnstelligen Nummerierungs-Schema, verfügt über eigene Adress-, Nameplate- und Transitional-Protokolle sowie digitale Domainnamen-Richtlinien und -Standards, erklärte Xie Jianping, Gründer des IPv9-Protokolls und Leiter des "Ten-Digit Network Technology Standard"-Teams am 25. Juni anlässlich eines Seminars an der Zhejiang Universität.
Die Kompatibilität mit dem gegenwärtigen Standard-Protokoll IPv4 und dessen Erweiterung IPv6 sei dabei gewährleistet. Die Umsetzung an den Grenzen zu IPv4- beziehungsweise IPv6-Netzen der Welt ausserhalb Chinas soll durch entsprechende Router erfolgen. Die Forschung und Entwicklung des IPv9 habe zehn Jahre gedauert, schreibt chinatechnews.com. Das Protokoll soll im Umfeld des National Safety Defense Systems, des National Digital TV Networks und bei weiteren Organisationen zum Einsatz gelangen. Augrund der Schnittstellen zu den IPv4- beziehungsweise IPv6-Netzen wird auch die staatliche Kontrolle über den Zugriff auf "unerwünschte" Informationen erleichtert.