01.04.2020
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gastartikel
Huawei Search – Konkurrenz für Google & Co.?
Der chinesische Telekommunikationsriese Huawei muss umdenken. Einerseits will sich der Anbieter am 5G-Ausbau in Europa beteiligen, zum anderen sehen besonders die USA in dem Konzern eine Verstrickung mit der chinesischen Regierung. Das führte zuletzt zu empfindlichen Embargos und brachte Huawei auf eine neue Idee.
Das Internet ist für alle da. So galt die ursprüngliche Idee des World Wide Web. Die Realität sieht anders aus: Der Konzern Huawei darf aktuell die Dienste von Google nicht mehr nutzen und sucht nach Alternativen für seine mobilen Endgeräte. Nachdem die amerikanische Regierung verschiedene Embargos gegen chinesische Unternehmen erlassen hat, sind diese auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, ihre Geräte dennoch auf den Markt zu bringen. Im Fall von Huawei bedeutet das, dass die Nutzung des Google Play Stores, Suchmaschinen und anderer Dienste nicht zur Verfügung stehen.
Für einen Anbieter mit Android-Basis ist das ein ernstes Problem. Um zu beweisen, dass man nicht auf die Dienste aus den USA und Europa angewiesen ist, hat man bei dem Konzern mit der Programmierung eigener Produkte aus diesem Bereich begonnen. Somit soll garantiert werden, dass die eigenen Produkte auch weiterhin in westlichen Ländern akzeptabel sind. Die Bemühungen erstrecken sich dabei von einer eigenen Suchmaschine bis hin zu einer eigenen Version eines App-Stores.
Huawei Search als erste Alternative zu Google-Diensten?
Offenbar begann man bei der Entwicklung, sich von Googles Suchmaschinendienst zu lösen. Da sämtliche damit verbundenen Dienste ebenfalls nicht mehr benutzt werden können, braucht es eine eigene Lösung. Huawei Search scheint die Lösung zu sein. Erste Tester werden bereits gesucht und im Internet kursieren Screenshots über die neue Entwicklung. Basierend auf diesen Eindrücken, sind die Entwickler bemüht, die entsprechende App nach dem Vorbild von Google zu bearbeiten. Dabei setzt man auf erheblich weniger Funktionen im grundlegenden Algorithmus und mehr auf die Gemütlichkeit des Benutzers. Verschiedene Schnellfunktionen belegen dies.
Darüber hinaus ist zu erwarten, dass die Suchmaschinenalternative zu Beginn verschiedene Hürden bewältigen muss. Der Algorithmus von Google ist über Jahrzehnte gewachsen. Wie schwer es neue Anbieter haben, musste auch Microsoft mit seinem Dienst Bing feststellen. Angesichts dessen, dass der Huawei-Konzern seinen Dienst aber mit chinesischen Dienstleistern verknüpfen wird, dürfte es ganz andere Probleme geben. Das Angebot dürften für westliche Benutzer eher ungewöhnlich aussehen und liefert mitunter ungewohnte Suchergebnisse.
Weitere Entwicklungen von Alternativ-Programmen möglich
Ebenso interessant könnte eine andere App werden. Die AppSuche soll es erlauben, dass die Benutzer von Huawei-Produkten auch weiterhin eine große Auswahl an Apps zur Verfügung haben. Da der Zugriff auf den Playstore gesperrt ist, wird man sich aber der .apk, also der Rohdateien der Apps bedienen. Hier wird sich in Zukunft jedoch zeigen, ob dieses Vorgehen eine Zukunft hat: Die Nutzung von Rohdateien ist bei den ursprünglichen App-Entwicklern nur ungern gesehen.
Es bleibt abzuwarten, welche Produkte am Ende wirklich entwickelt werden und welche es auch auf die westlichen Modelle von Huawei schaffen. Gerade jetzt ist es zu erwarten, dass man in der Zukunft eine deutlich geringere Zahl von Kunden ansprechen wird. Mit den neuen Möglichkeiten könnten aber besonders Experten und Spezialisten den starken Beschränkungen durch Google und Facebook entgehen.
01.04.2020, Providerliste Admin
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